Es kommt nun wieder die Zeit der großen Jahresrückblicke. Und man muss kein großer Prophet sein, um vorherzusagen, dass Edward Snowden und seine NSA-Enthüllungen darin eine Hauptrolle einnehmen werden. Eine der ersten Meldungen war dabei, dass beinahe alle großen US IT-Unternehmen, darunter auch Apple, Daten ihrer User an die US-Behörden weitergeben. Dies wurde später noch in verschiedene Richtungen ausgeschmückt. Während auf der einen Seite berichtet wurde, die NSA habe einen direkten Zugriff auf die Server die Unternehmen, hieß es auf der anderen Seite, die Unternehmen würden die Daten nur auf eine richterliche Anordnung herausgeben. Die Verwirrung und Verunsicherung hierüber ist jedoch ungebrochen groß. Grund genug für die Unternehmen, namentlich Apple, Google, Facebook, Microsoft, Twitter, Yahoo, LinkedIn und AOL in einem gemeinsamen, offenen Brief an US-Präsident Barack Obama und das US-Repräsentantenhaus ihre Bedenken gegenüber den Praktiken der NSA zum Ausdruck zu bringen. Gleichzeitig unterbreitet man Vorschläge zum besseren Schutz persönlicher Informationen im Internet.
Eine gekürzte Fassung des Briefes kann auf einer extra geschalteten Webseite nachgelesen werden, auf der auch Stimmen verschiedener CEOs der genannten Unternehmen zu der Thematik nachzulesen sind. Unter anderem verweist man in dem Brief auch auf die amerikanische Verfassung und sieht dabei die darin verankerte Balance zwischen staatlicher Überwachung und den Rechten der Bürger in Gefahr. Ob und in wie weit sich die amerikanische Regierung dadurch veranlasst sieht zu handeln, muss sicherlich abgewartet werden. Brad Smith, Chef-Anwalt von Microsoft, nimmt sie jedoch in die Pflicht. Aus seiner Sicht haben Regierungen das Vertrauen in Technologie aufs Spiel gesetzt und müssten nun dabei mithelfen, dieses Vertrauen wiederherzustellen.