Wie jedes Jahr war am vergangenen Abend die Keynote zur Eröffnung der WWDC lediglich die Spitze des Eisbergs. Um die dort behandelten Themen herum gibt es noch eine ganze Reihe Nebenkriegsschauplätze, die vielleicht nicht sofort ins Auge springen, die aber dennoch ihre eigene Relevanz haben. Vergessen sollte man dabei nie, dass es sich bei der WWDC eben um eine Entwicklerkonferenz handelt. Da stehen nur selten Consumer-Produkte im Mittelpunkt, was auch den für den Ottonormalverbraucher ungewöhnlichen Jubel bei der Verkündung erklärt, dass Swift 2 als Open Source angeboten wird. Die Auswirkungen in Sachen App-Entwicklung für iOS, OS X, watchOS und andere Plattformen in den nächsten Jahre lassen sich da noch gar nicht absehen. Während die Auswirkungen aktuell noch nicht greifbar sind, ist die Szene beinahe schon euphorisch hinsichtlich dieser Ankündigung.
Aus Anwendersicht waren aber sicherlich die Ausblicke auf die für Herbst angekündigten neuen Versionen von iOS und OS X interessanter. Bei beiden Systemen wird Apple in diesem Jahr Produktpflege betreiben und sich dabei weniger auf neue Funktionen, sondern mehr auf die Stabilität und Leistungsfähigkeit konzentrieren. Dies tut nach den diversen Fehlern in den vergangenen Jahren auch bitte Not! Dennoch finden sich natürlich auch wieder neue Features in den Updates. Auf iOS-Seite profitiert hier hauptsächlich das iPad mit seiner neuen Tastatur und den neuen Multitasking-Optionen. Überraschend war, wie verhalten das Publikum auf die Neuerungen in watchOS 2 reagiert hat. Die Möglichkeiten auf der Apple Watch sind dann eben naturgemäß doch ein wenig begrenzt, was natürlich nur wenig Spielraum für beeindruckende neue Funktionen lässt.
Allein schon aufgrund seiner immensen Verbreitung zieht natürlich iOS die meiste Aufmerksamkeit auf sich. Wie im Vorfeld bereits vermutet wird der Fokus in diesem Jahr auf der Verbesserung des gesamten Systems liegen. Probleme wie bei diversen Updates, speziell von iOS 8 soll is in diesem Jahr nicht geben. Hierzu wurde unter der Haube kräftig aufgeräumt, was unter anderem auch zu einer deutlich reduzierten Dateigröße für das Betriebssystem führt. Nach der Installation sieht aber für den Nutzer zunächst einmal alles gleich aus wie unter iOS 8. Hier und da findet man kleinere optische Überarbeitungen, die an den meisten Stellen eine Menge Sinn ergeben. Ein Beispiel für einen solchen kleinen Tweak ist die Tastatur, die nun standardmäßig kleine Buchstaben anzeigt. Betätigt man die Shift-Taste, werden diese auf der Tastatur dann auch groß dargestellt. Überraschend, dass das vorher noch nicht der Fall war.
Lässt man sich von dem ersten optischen Eindruck nicht täuschen, findet man jede Menge spannende neue Funktionen in iOS 9, die das Gesamterlebnis deutlich aufwerten dürften. So gibt es unter anderem eine iCloud-Drive App, die standardmäßig zwar nicht auf dem Homescreen erscheint, sich aber in den iCloud-Einstellungen dort platzieren lässt. Hierüber hat man anschließend Zugriff auf alle in iCloud Drive gespeicherten Inhalte inkl. der kompletten Ordnerstruktur. Ähnlich wie bei der Apple Watch spendiert Apple nun auch dem iPhone und iPad einen "Low Power Mode", mit dem sich die Restakkulaufzeit verlängern lässt. Dabei werden dann unter anderem die allgemeine Leistung und der Netzwerkbetrieb reduziert.
Was hierzu noch fehlt, ist ein entsprechender Button zum Aktivieren des Stromsparmodus im Kontrollzentrum. Dafür werden immerhin nun Informationen zur Akkuladung im Notification Center angezeigt. Zudem kann man den Modus aktivieren, wenn iOS die bekannten Warnungen zur Restlaufzeit bei 20% und 10% anzeigt.
Die Fotos-App hat nun einen neuen Foto-Picker, der am unteren Rand erscheint, wenn man ein Foto geöffnet hat. Hiermit kann man nun noch schneller durch die anderen Fotos scrollen und diese aufrufen. Ähnlich wie früher beim iPad lässt sich nun auch auf dem iPhone konfigurieren, ob der Stummschalter tatsächlich zum Stummschalten verwendet wird, oder für die Ausrichtungssperre und in den Videoeinstellungen der Kamera können nun verschiedene Qualitäten ausgewählt werden. Und auch die Mail-App hat eine nette Aufwertung erfahren. Hält man den Finger auf den Inhaltsteil gedrückt, können nun auch hier Anhänge hinzugefügt werden. Dabei wird auf verschiedene Speicherorte zugegriffen, je nachdem, welche Apps man installiert hat. Beispiele sind iCloud Drive, Dropbox oder Google Drive.
Links nebendem ersten Homescreen findet man nun den Proactive-Screen, den man aber auch nach wie vor mit einem Swipe auf dem Display nach unten erreicht. Hier fließen nun diverse Informationen zusammen, die Apple intelligent auf dem Gerät miteinander verknüpft. Unter anderem findet man hier künftig auch die Schnellzugriffe auf bestimmte Kontakte, die in der vergangenen Version noch im App Switcher zu finden waren. Dieser präsentiert sich nun jedoch in neuem Gewand, so dass kein Platz mehr für die Kontakte war. Erstmals wird Apple seinen Entwicklern auch APIs an die Hand geben, um die Suche auf innerhalb der Apps auszudehnen. Über einen kleinen Button oben Links in den Apps gelangt man anschließend direkt zum Suchscreen zurück.
Die Notizen-App wurde von Apple gleich mit mehreren neuen Funktionen versorgt. Hier lassen sich nun diverse Formatierungen vornehmen, Fotos und Inhalte aus anderen Apps einfügen oder auch Zeichnungen per Hand integrieren. Darüber hinaus verfügt die App nun ähnlich wie die Fotos-App über einen Bereich für zuletzt gelöschte Notizen und die Möglichkeit, eine Ordnerstruktur zu erstellen. Wie erwartet erhält die Karten-App mit iOS 9 eine neue Ansicht, in der Informationen zum öffentlichen Nahverkehr angezeigt werden. Die Funktion ist momentan aber noch auf nur wenige Regionen beschränkt. In Deutschland soll Berlin mit von der Partie sein. In der ersten Beta lässt sich aber auch hier noch nichts finden. Ach ja, und die angekündigte News-App gibt es zunächst nur in den USA, Australien und Großbritannien.
Am meisten profitiert zweifelsfrei das iPad von iOS 9. Hier gibt es unter anderem eine Neuerung bei der Tastatur, die die QuickType-Leiste um zusätzliche Buttons für Schnellzugriffe auf oft genutzte Funktionen ergänzt. Dort findet man unter anderem Schaltflächen für Copy&Paste oder auch die Textformatierung. Legt man zwei Finger auf die Tastatur, wir diese zum Trackpad und man kann deutlich einfacher den Cursor neu positionieren oder Inhalte markieren. Dies funktioniert übrigens auch auf dem iPhone. Exklusiv für das iPad ist allerdings die neue Splitscreen-Option in Sachen Multitasking. Dabei unterscheidet Apple in verschiedene Stufen. Bei "Slide Over" kann man innerhalb jeder App jederzeit vom rechten Displayrand zur Mitte wischen und erhält dann Zugriff auf alle hierfür optimierten Apps, die dann in einer Art iPhone-Ansicht dargestellt werden. Standardmäßig wird hier die zuletzt verwendete App aufgerufen, ein Wisch von oben nach unten fördert jedoch weitere Apps zu Tage.
Exklusiv dem iPad 2 vorbehalten ist hingegen die Darstellung zweier vollwertiger Apps gleichzeit auf dem Display. Um in diesen Modus zu gelangen, geht man wie bei Slide Over vor und tippt dann auf den Trennstrich zwischen den Apps. Auch hierfür müssen die Apps allerdings entsprechend angepasst sein. Ebenfalls gelungen: Schaut man gerade ein Video, lässt sich dieses minimieren und in einer Picture-in-Picture-Ansicht auch bei der Nutzung anderer Apps weiter betrachten.
Und auch am Thema Sicherheit wird in iOS 9 noch einmal geschraubt. So kann man künftig nicht nur einen 4- sondern auch einen 6-stelligen nummerischen Code für die Entsperrung des Geräts verwenden. Aus meiner Sicht ist dies allerdings einigermaßen überflüssig. Entscheidet man sich für einen beliebigen alphanummerischen Code und verwendet dabei nur Ziffern, wird einem beim Entsperren auch nur ein Nummernpad angeboten. Da dies aber den wenigsten bekannt sein dürfte, hat Apple sich offenbar für den neuen Weg entschieden.
Diese und weitere neue Funktionen lassen sich unter anderem auch in dem unten eingebetteten Video bestaunen.
Einen Übergang von iOS 9 zu OS X El Capitan zu finden ist dieses
Mal überhaupt kein Problem. Der Grund hierfür ist, dass Apple seine
beiden Betriebssysteme in diesem Jahr voll und ganz auf Leistung und Stabilität getrimmt hat. Dies wird bei der neuen OS X Version sogar noch deutlicher als bei iOS und wird allein schon durch den Namen manifestiert. Bei El Capitan handelt es sich um eine Felsformation im Yosemite Nationalpark. Ähnlich wie seinerzeit bei OS X Leopard und OS X Snow Leopard bleibt man thematisch also eng beieinander. Der Fokus auf die Systemverbesserung wird dann auch bei der geringen Anzahl an prominent vorgestellten neuen Funktionen deutlich.
Eine Neuerung hat Apple dabei vom iPad übernommen und bietet auf dem Mac nun einen Split-View an, den der eine oder andere eventuell bereits von Windows 7 kennt. Hiermit lassen sich Fenster an eine Seite des Bildschirms docken und so optimal nebeneinander nutzen. Per Drag&Drop lassen sich dann auch Daten und Inhalte zwischen den Fenstern austauschen. In diesem Zusammenhang hat Apple auch kleinere Verbesserungen an Mission Control vorgenommen. Die Spotlight-Suche versteht sich nun auch auf kontextabhängige Aussagen, liefert mehr Daten aus weiteren Quellen und gestattet die Veränderung der Fenstergröße.
Traditionell erhalten auch die in OS X enthaltenen Apps wie Safari, Mail und Notizen Updates und neue Funktionen. Die Notizen-App wird dabei deutlich mächtiger und erhält dieselben Funktionen, die Apple mit iOS 9 auch auf iPhone und iPad einführt. Mail unterstützt nun weitere Multitouchgesten und wird für den Vollbildmodus optimiert. Safari kann nun dauerhafte Pins für Webseiten erstellen, die man öfter besucht und bietet einen Button zum Stummschalten von Seiten, auf denen Video- und Audioinhalte wiedergegeben werden. In der Karten-App unter OS X werden ab Herbst dann auch wie bei iOS 9 Informationen zum öffentlichen Nahverkehr enthalten sein.
Das war es dann aber auch schon fast mit den neuen Funktionen. Der Fokus liegt mit dem Update offenbar in der Tat auf der Verbesserung von Leistung und Stabilität. Einen Aspekt dürften dabei die nervigen Netzwerkprobleme darstellen. Während Apple mit OS X Yosemite den neuen mit Fehlern behafteten Systemdienst discoveryd eingeführt hatte, wird man offenbar bei OS X El Capitan wieder eine Rolle rückwärts machen und stattdessen auf den bewährten und in der Regel stabil laufenden mDNSresponder setzen. Gleiches dürfte bereits bei dem anstehenden Update auf OS X 10.10.4 geschehen.
In Sachen Performance baut Apple künftig auch auf dem Mac auf seine im vergangenen Jahr unter iOS eingeführte Metal-Engine, die dafür sorgt, dass Grafiken um bis zu 40% beschleunigt dargestellt werden. Das Starten von Apps soll mit El Capitan sogar um das 1,5-fache, das Wechseln zwischen den Apps um das doppelte beschleunigt werden. Gar 4x schneller soll das Öffnen von PDFs in Vorschau geschehen. Diese Werte müssen sich natürlich erst noch in der Praxis beweisen, in der Regel gibt Apple diese aber recht konservativ an, so dass man sich in der Tat auf mehr Performance freuen darf.
Wie auch bei iOS 9 hat Apple die allgemeine Verfügbarkeit der finalen Version von OS X El Capitan lapidar für den Herbst angekündigt. Geht man von den Erfahrungen der letzten Jahr aus, dürfte es dann auf einem Event zu den neuen iPads im Oktober soweit sein. Registrierte Entwickler haben bereits seit gestern Abend Zugriff auf die erste Beta von OS X El Capitan, Teilnehmer am Public Beta Programm erhalten ihre erste Vorabversion im kommenden Monat. Von El Capitan werden alle Macs unterstützt, die auch bereits mit OS X Yosemite kompatibel waren.
Erstmals Thema auf der WWDC war das Betriebssystem für die Apple Watch, dem Apple den Namen watchOS verpasst hat. Vorgestellt wurde dabei Version 2, die ab Herbst in ihrer finalen Fassung vorliegen soll. Mit an Bord sind dann diverse Neuerungen, unter anderem die Möglichkeit für Entwickler, erstmals native Apps für die Apple Watch zu erstellen. Hinzu gesellen sich noch weitere kleine Funktionen. So kann
man künftig auch ein eigenes Foto als Hintergrund für die Anzeige der
Uhrzeit verwenden. Dazu lassen sich über sogenannte "Complications"
künftig die Inhalte konfigurieren, die auf dem virtuellen Ziffernblatt
angezeigt werden. Hier können Entwickler künftig ihre eigenen
Informationen bereitstellen. Beispiele sind unter anderem das Anzeigen von Terminen, Informationen zu Flügen, etc.
Mit "Timetravel" wird watchOS eine Funktion beinhalten, mit der man virtuell den Tag "vorspulen" kann, um zu schauen, was später am Tag noch so ansteht. Hierzu verwendet man logischerweise die digitale Krone. Informationen zum öffentlichen Nahverkehr aus iOS 9 lassen sich ab Herbst dann auch (wo verfügbar) über die Apple Watch nutzen. Hinzu kommen diverse weitere kleine Verbesserungen und neue Funktionen, die die erste Version von watchOS "runder" machen sollen.
Für Entwickler am spannendsten ist jedoch die Möglichkeit, endlich native Apps für die Apple Watch zu entwickeln, die künftig nicht mehr auf eine Kompagnon-App auf dem verbundenen iPhone angewiesen sind. Darüber hinaus erhalten Entwickler nun auch Zugriff auf die Hardware der Apple Watch, wie beispeilsweise das Mikrofon, den Lautsprecher, die Videowiedergabe, die HealthKit-Sensoren, die Taptic-Engine, usw.
In Sachen Sicherheit verpasst Apple seiner Watch mit dem nächsten Update die von iPhone und iPad bekannte Aktivierungssperre verpassen, die an die eigene Apple ID gekoppelt ist. Generell war die Reaktion der anwesenden Entwickler auf die Neuerungen eher verhalten, um es vorsichtig zu formulieren. Bereits jetzt zeigt sich also, wie limitiert die Möglichkeiten einer Smartwatch naturgemäß sind. Die besten neuen Features zeigt das nachfolgend eingebettete Video:
Entwickler haben seit gestern Abend Zugriff auf watchOS 2, veröffentlicht wird das Update für alle Besitzer einer Apple Watch dann im Herbst, vermutlich zusammen mit iOS 9.
Als "One more thing..." stellte Tim Cook dann letztlich auch Apples lange gemunkelten Streamingdienst "Apple Music" vor. Die meisten Beobachter sehen darin eine Mischung aus Spotify, Pandora bzw. Rdio und dem inzwischen gescheiterten MySpace. Genau auf diesen drei Säulen fußt dann auch das Konzept. So wird Apple Music erstens das Streaming des kompletten iTunes-Katalogs ermöglichen. Wobei "komplett" nur bedingt korrekt ist, denn es gibt wenige Ausnahmen, wie z.B. die Beatles. Dabei lernt der Dienst den Geschmack des Nutzers mit der Zeit und bietet ihm jeweils weitere passende Musik an. Das Besondere ist, dass dies nich mehr auf Algorithmen basieren wird, sondern handverlesen durch Apple-Mitarbeiter geschieht. Auf diese Weise stehen dann neben einzelnen Songs, Alben und Interpreten auch Playlisten zur Verfügung, die auf den Geschmack des Nutzers abgestimmt sind. Gestreamt werden die Songs übrigens mit 256 Kbps. Spotify bietet
hier in seinem im Premium-Tarif 320 kbps, Tidal sogar bis zu 1.411 kbps. Allerdings ist der Unterschied für die meisten Nutzer wohl ohnehin kaum zu hören. Zudem spart man auf diese Weise auch Bandbreite und damit Datenvolumen über das Mobilfunknetz.
Die zweite Säule stellt die Integration von iTunes Radio dar, das nun unter Apple Music Radio weiterlaufen wird. Enthalten sein wird neben diversen bereits jetzt schon in iTunes Radio verfügbaren "Sendern" auch das von Apple betriebene "Beats1", ein 24/7-Sender, der aus New York, Los Angeles und London gesendet wird und für den sich Apple unter anderem die Dienste der BBC-Legende Zane Lowe gesichert hat.
Als dritte Säule wird Apple Music die Funktion "Connect" enthalten. Hierbei handelt es sich um eine Möglichkeit für Künstler, sich, ähnlich wie seinerzeit bei MySpace, eigene Seiten anzulegen und auf diesen Mitteilungen, Bilder, Videos, Musik und sonstige Inhalte zu teilen. Abonnenten können den Künstlern dann "folgen", die veröffentlichten Inhalte nutzen und Kommentare liken.
Für den Offline-Gebrauch lassen sich Songs auch herunterladen und auf dem Gerät speichern. Daber verschmelzen in der neuen Musik-App unter iOS (und vermutlich demnächst auch in iTunes am Mac) die persönliche Musiksammlung des Nutzers mit den Streaming- und Radioinhalten von Apple Music.
Preislich orientiert sich Apple (gezwungenermaßen) an den Angeboten der Konkurrenz und wird eine monatliche Abogebühr in Höhe von $ 9,99 verlangen. Es darf davon ausgegangen werden, dass dieser Preis auch in Euro übernommen wird. Zudem bietet Apple ein Familienpaket für sechs Personen an, welches mit $ 14,99 zu Buche schlägt. Der Zugriff erfolgt dann über die Familienfreigabe. Apple Music startet am 30. Juni mit einer 3-monatigen kostenlosen Testphase unter iOS und in iTunes in 100 nicht näher genannten Ländern. Es ist aber zu erwarten, dass Deutschland unter diesen Ländern sein wird. Im Herbst wird Apple Music dann auch über das Apple TV und unter Android (!) verfügbar sein. Die folgende Tabelle zeigt dabei, welche Funktionen kostenpflichtig sind und welche kostenlos genutzt werden können:
Als Fazit kann ich nur noch ein weiteres Mal betonen, dass ich mit
dem Inhalt der Keynote absolut zufrieden bin. Dies ist natürlich immer
stark abhängig von der Erwartungshaltung. Apple hat die WWDC wieder zu
dem gemacht, was sie ist, nämlich eine Entwicklerkonferenz. Dabei sollte
traditionell die Software im Vordergrund stehen. Und was Apple mit OS X El Capitan und iOS 9 präsentiert hat, kann sich nun wirklich sehen
lassen. Für den normalen Nutzer fehlen dabei eventuell Funktionen, die "sexy" sind. Sollte Apple jedoch wirklich die Stabilitäts- und Performance-Probleme der letzten Updates in den Griff bekommen, sollte man aus meiner Sicht da jedoch einmal drüber hinweg sehen. Hinsichtlich der Entwickler-Tools tut sich Spannendes bei Apple
und man kann sicherlich noch gar nicht recht abschätzen, wie der Schritt, Swift 2 Open Source zu machen die künftige Entwicklung von Apps für iOS,
OS X und weitere Plattformen beeinflussen wird.
Mit Apple Music hat Cupertino zudem den erwarteten Streamingdienst vorgestellt und schon kamen die Fragen auf wie "Und? Was soll daran jetzt besser sein als an Spotify?" Die Antwort: Nichts. Apple macht ein paar Dinge anders. Vor allem will man aber am boomenden Markt der Streamingdienste partizipieren. Und mit den bestehenden Nutzerzahlen aus dem iTunes Store wird dies auch zweifellos gelingen.
Fazit: Eine gelungene Keynote zur Eröffnung der WWDC. Die kommenden
Tage werden sicherlich eine ganze Reihe weiterer Splitter zu Tage
fördern, die die Entwickler in den beiden neuen Betriebssystemen
entdecken. Es bleibt also spannend.