Als Apple im vergangenen Jahr den HomePod vom ursoprünglich anvisierten Verkaufsstart im Dezember auf Anfang 2018 verschob, fühlte man sich schon ein wenig an andere Verzögerungen ähnlicher Art aus den vergangenen Jahren erinnert, etwa an die Apple Watch oder auch die AirPods. Das Wall Street Journal hat dies einmal zum Anlass genommen, zu analysieren, wie sich derlei Verzögerungen entwickelt haben, seit Tim Cook das Ruder von Steve Jobs bei Apple übernommen hat. Dabei kommt man zu dem Schluss, dass sich diese in der Tat seither mehr als verdoppelt haben.
Von den über 70 Produkten, die veröffentlicht oder aktualisiert wurde seit Tim Cook Apple CEO ist, waren fünf von einer Verzögerung von drei Monaten oder mehr und neun von einem bis drei Monaten zwischen ihrer Vorstellung und dem Verkaufsstart betroffen. In der Zeit, in der Steve Jobs Apple CEO war, wurden in etwa genauso viele Produkte auf den Markt gebracht, von denen jedoch nur eines eine Verzögerung von einem bis drei Monaten aufwies.
Im Schnitt führte dies dazu, dass Kunden unter der Regie von Tim Cook in den vergangenen sechs Jahren 23 Tage zwischen der Vorstellung und dem Verkaufsstart eines Apple-Produktes warten mussten, während es im selben Zeitraum unter Steve Jobs lediglich 11 Tage waren.
Vor allem waren laut dem WSJ die komplett neu unter Tim Cook entwickelten Produkte, nämlich die Apple Watch, die AirPods und der HomePod von erheblichen Verzögerungen betroffen, was unter anderem dazu führte, dass man mit den AirPods und dem HomePod das wichtige Weihnachtsgeschäft verpasste. Unter Steve Jobs wurden diese Verzögerungen stets mit eiserner Hand versucht zu vermeiden, da sie der Konkurrenz Zeit geben, zu reagieren und bei Kunden Enttäuschung auslösen können.
Nicht vergessen sollte man allerdings bei all dem, dass man Tim Cook keineswegs nur an diesem Faktor messen sollte. So ist seine Zeit als Apple CEO an anderen Fronten durchweg als erfolgreich zu bezeichnen. Der Umsatz hat sich beispielsweise in den vergangenen sechs Jahren unter Cook mehr als verdoppelt und der Aktienkurs gar mehr als verdreifacht. Zudem muss angemerkt werden, dass verschiedene Entwicklungen in den vergangenen Jahren Apple das Leben nicht gerade leichter gemacht haben. Hierzu gehören unter anderem eine größere Kundenzahl, kürzere Produktlebenszyklen und erheblich kompliziertere Fertigungsmethoden für die neuen Technologien.
Dennoch darf man gespannt sein, wie sich die Zeit zwischen einer Produktvorstellung und dem tatsächlichen Verkaufsstart in den kommenden Monaten entwickeln wird.