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Kommentar: Schießt Apple mit seiner Abschottung auf dem HomePod ein Eigentor?

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Ich persönlich bin extrem skeptisch, was einen ständig lauschenden smarten Speaker in den eigenen vier Wänden betrifft. Nicht ohne Grund habe ich bislang auf einen Amazon Echo verzichtet und nicht ohne Grund werde ich mir auch keinen HomePod in die Wohnung stellen. Während bei mir der Grund aber darin liegt, dass ich es gruselig finde, ein ständig lauschendes und gleichzeitig ständig mit dem Internet verbundenes Gerät in den eigenen vier Wänden stehen zu haben, könnte der HomePod auch an anderer Stelle größere Probleme bekommen. Dies liegt vor allem an Apples traditionell geschlossenem Ökosystem.

Während die Konkurrenz offen ist für die Integration von anderen Diensten und Anbietern, verschließt sich Apple hier und beschränkt den Nutzer auf die Inhalte von iTunes und Apple Music. Vor allem letzteres steht dabei im Mittelpunkt von Apples Interesse. So dürfte auch der HomePod eine weitere Maßnahme sein, den eigenen Musik-Streamingdienst weiter zu promoten und zu pushen. Auch in Sachen Radio beschränkt die der smarte Speaker aus Cupertino auf das von Apple angebotene Beats 1. Hier bin ich seit dem Start nicht über maximal vier Minuten Hörerlebnis hinausgekommen, was vor allem daran liegt, dass mir die Musikauswahl nicht gefällt. Da ich aber auch hier auf dem HomePod keine Alternative zu dem Nutzen kann, was Apple für mich aussucht, zieht Beats 1 als Argument für mich nicht ansatzweise.

Selbstverständlich hat sich Apple auch in der Vergangenheit bereits das eine oder andere Mal flexibel gezeigt und sein Angebot entsprechend nachjustiert, sollte es nicht den erwarteten Erfolg bringen. Eine Öffnung ist also mittelfristig nicht ausgeschlossen. Die Frage ist nur, ob der Zug dann nicht bereits abgefahren ist. Die Konkurrenz bietet hier deutlich mehr Möglichkeiten und deutlich mehr Auswahl als Apple mit dem HomePod. Bestes Beispiel dafür ist Sonos.

Sonos hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Synonym für hochwertige Multiroom-Speaker entwickelt. Eines der Erfolgsgeheimnisse war dabei die Unterstützung einer Vielzahl von Diensten und Quellen, die sich direkt von den in das heimische WLAN integrierten Lautsprechern ansteuern und wiedergeben lassen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch ein aktuelles Interview, welches Recode mit Sonos CEO Patrick Spence geführt hat. Dieser steht der neu erwachsenen Konkurrenz von den Big Playern Amazon, Google und Apple komplett entspannt gegenüber. Er sieht die Konkurrenz eher als Chance und als Belohnung dafür, dass man den Lautsprechermarkt in den vergangenen 10 Jahren komplett auf links gezogen habe. So habe man sich zunächst mit Unternehmen wie Sony und Bose messen müssen, heute sind es eben die Technologie-Giganten des Silicon Valley. Gegen Bose und Sony habe man sich durchgesetzt und dies erwartet Spence auch im Falle der neuen Konkurrenz.

So erwartet der Sonos CEO auch nicht, dass seine Kunden nun in Scharen auf den HomePod oder andere smart Speaker wechseln werden. Als einen der Hauptgründe nennt er dabei eben die bereits weiter oben angesprochene Vielzahl von verschiedenen Diensten, die von Sonos unterstützt werden. Was bereits jetzt für Audioquellen gilt, soll künftig in gleichem Maße auch für die beliebten Sprachassistenten gelten. Während Amazons Alexa bereits jetzt auf dem Sonos One unterstützt wird, sollen in Kürze auch der Google Assistant und Apples Siri folgen.

Allerdings stellt auch hier Apples Abschottung eine Hürde da. Zwar wird man in der Lage sein, via Siri und AirPlay 2 über ein iPhone Musik auf den Sonos-Lautsprechern wiederzugeben, allerdings wird man dabei nicht auf den kompletten Kommando-Katalog von Siri zugreifen können. Dies wiederum möchte Apple exklusiv dem HomePod vorbehalten.

Wie lange Apple dies durchhalten wird, kann natürlich nicht abschließend gesagt werden. Aus meiner Sicht wird man aber auf mittelfristige Sicht nicht umhin kommen, über den HomePod auch weitere Dienste wie Spotify, Amazon Music, etc. zu unterstützen, möchte man den Wettstreit auf dem Markt der smarten Speaker nicht bereits zu Beginn gegen die flexiblere und vielfältigere Konkurrenz verlieren.


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