Im Anschluss an das gestrige Bildungs-Event an der Lane Tech College Prep High School stand Apple CEO Tim Cook an eben jener Location den beiden Technologie-Journalisten Kara Swisher von Recode und Chris Hayes von MSNBC zu einem längeren Interview zur Verfügung. Dieses soll später dann auch Teil einer TV-Dokumentation mit dem Titel "Revolution: Apple Changing the World" werden, die am Freitag in den USA auf MSNBC ausgestrahlt wird. Einige Anwesende berichteten jedoch bereits vorab via Twitter von dem Gespräch.
Wenig überraschend war eines der Kernthemen die Bildung, auf die Apple in der letzten Zeit wieder verstärkt den Fokus lenkt. Cook betonte dabei erneut, wie wichtig Bildung für die Menschen ist. Seiner Meinung nach haben die meisten heutigen Gesellschaftsprobleme ihre Wurzeln in einer mangelnden Bildung. Wichtig ist dabei auch, dass das Lernen nicht nach der Schule oder Universität endet, sondern ein Leben lang weitergeht. Dies sei für jeden einzelnen wichtig für seine Position am Arbeitsmarkt.
Die Produkte aus Cupertino sieht Cook dabei nicht als einen Ersatz für Lehrer, sondern als Werkzeuge für einen besseren Zugang zur Bildung. Vor allem auch die Fähigkeit, App-Code schreiben zu können wird laut Cook künftig extrem wichtig sein. Er sieht dies sogar als eine der kreativsten Ausdrucksformen der Zukunft. Dabei solle natürlich nicht jeder zum App-Entwickler werden. Die Basics sollte jedoch jeder kennen, der künftig nicht abgehängt werden will.
Selbstverständlich ging es in dem Interview aber auch um wirtschaftliche Themen. Dabei kam auch Apples Bedeutung für die Wirtschaft in den USA zur Sprache. Laut Cook sind die USA das einzige Land, in dem Apple hätte gegründet werden können. Aus diesem Grunde fühle man sich seiner Heimat auch sehr verbunden und versuche, so viele Jobs wie möglich in den USA zu schaffen. Hierfür bedürfe es auch keines politischen Drucks.
Während die Endmontage des iPhone zwar in Asien stattfindet, werden viele Bauteile in den USA gefertigt, wie etwa das Displayglas von Corning in Kentucky. Dem CEO zufolge sollte die Politik der Wirtschaft nicht vorschreiben, was man zu tun oder zu lassen habe. Stattdessen sollte man in diesem Bereich mehr zusammenarbeiten.
Auch um den Facebook-Datenskandal ging es in dem Interview. Hier wurde Tim Cook gefragt, was er tun würde, wenn er in der Situation von Facebook CEO Mark Zuckerberg wäre: "What would I do? I wouldn't be in this situation." Apple habe sich von Anfang an dafür entschieden, dass der Kunde nicht gleichzeitig das Produkt des Unternehmens sein sollte. Aus diesem Grunde gehe man sehr sensibel mit den Daten seiner Nutzer um umd kuratiert unter anderem auch die Inhalte seiner Stores, um diese frei von unpassenden Inhalten zu halten.
Datenschutz ist in Cooks Augen das Recht eines jeden Nutzers. Der einzige Weg, wie man seine Daten schützen kann ist dem CEO zufolge, sie zu verschlüsseln. Als weitere Maßnahmen nennt er den Privatmodus in Browsern und das Blockieren von Cookies. So finde er es gruselig, wenn einen die persönlichen Vorlieben in Form von personalisierter Werbung quer durchs Internet verfolgen.
Mehr Details aus dem Interview dürften am kommenden Freitag bekanntwerden, wenn die eingangs erwähnte Dokumentation auf Sendung geht. (via MacRumors)