Ja, ich bin Facebook-Nutzer. Und ja, mir gefällt der Dienst nach wie vor. Die aktuelle App-Strategie kann ich allerdings nur mit einem Kopfschütteln quittieren. Beinahe schon im Wochentakt schmeißen die Zuckerberg-Jungs inzwischen irgendwo neue Apps mit Einzelfunktionen des sozialen Netzwerks auf kleinere Märkte, um dort ihre Tauglichkeit zu testen. Meist mit wenig Erfolg. Von der neuesten Ausgeburt des App-Teams dürfte nun allerdings ein großer Teil der mobilen Facebook-Nutzer betroffen sein. Wie angekündigt, hat das soziale Netzwerk inzwischen den Zugriff auf die Nachrichten-Funktion aus der regulären Facebook-App (kostenlos im AppStore) deaktiviert und erfordert hierfür nun zwingend auf iPhone und iPad die Nutzung der separaten Messenger-App (kostenlos im AppStore). Ein Schritt, der für Facebook selbst sinnvoll erscheint (immerhin dürfte sich die Zahl der Installation von Facebooks-Apps auf Smartphones damit drastisch erhöhen), ist zumindest für den Nutzer nur schwer nachvollziehbar. Dies liegt weniger daran, dass Nutzer keine Veränderungen mögen, sondern vielmehr daran, dass sie keine sinnlosen Veränderungen mögen. Und viel sinnloser als in diesem Fall geht es kaum. Zumal das Versenden und Empfangen von Nachrichten über die reguläre Facebook-App bislang problemlos funktionierte. Nun sind dort zwei Apps, die einen mit exakt denselben Leuten verbinden, die einen (optional) mit Push Notifications nerven und die potenziell ein doppeltes Risiko für meine Datensicherheit darstellen.
Logischerweise verwundert es ob des eingeführten Nutzungszwangs (selbstverständlich entscheidet jeder selbst, ob er die App oder Facebook generell nutzen möchte) aktuell wenig, dass die Messenger-App derzeit überall auf der Welt in den Top 3 der kostenlosen Apps zu finden ist. Schaut man allerdings genauer hin, stellt man schnell fest, dass die Nutzer darüber alles andere als erfreut sind. Nur mal zum Vergleich oben die Bewertungen über alle bisherigen Versionen des Messengers, darunter die der aktuellen Version, durchzogen von Beschwerden gegen den Zwangsumstieg. Ich befürchte nur leider, dass Facebook inzwischen zu viel Macht hat, als dass die über eine Milliarde Nutzer hieran etwas ändern könnern. Erschütternd.