Ich hatte schon bei meinem kürzlichen Hinweis auf das große Update für Tweetbot darauf hingewiesen, dass ich mich nach wie vor, trotz Herkunft aus der IT-Branche, nicht so wirklich mit dem Konzept hinter Twitter als Kommunikationsmedium anfreunden kann. Allerdings gibt es eben auch genügend anders denkende Menschen, was ich auch immer wieder auf Konferenzen erlebe, wenn als Kontaktmöglichkeit die E-Mail inzwischen als "old school" angesehen und stattdessen auf den Twitter-Benutzernamen verwiesen wird. Ich stoße mich dabei vor allem an der Begrenzung auf 140 Zeichen, die auf der einen Seite Konzept, auf der anderen Seite aber entgegen meiner Definition von Kommunikation steht. In der Zukunft wird sich an dieser Begrenzung allerdings etwas ändern. Während die normalen Statusmeldungen auch weiterhin hiermit auskommen müssen, hebt Twitter die Begrenzung bei den Direktnachrichten zwischen Benutzern auf und drängt damit zweifelsohne auch auf den nach wie vor boomenden, allerdings von WhatsApp mehr als dominierten Markt der Instant Messenger. Manch einer vermutet hinter dem Schritt bereits Vorbereitungen zur Ausgliederung der Funktion in eine eigene App, ähnlich dem Facebook Messenger. Was auch immer dahinter stecken mag, wird man ab kommenden Monat in der Lage sein, 10.000 Zeichen in Direktnachrichten zu verwenden.
Kurz nach der Ankündigung hatte Twitter übrigens noch eine weitere interessante Ankündigung zu machen. Passenderweise in einen Tweet gab man dabei bekannt, dass Dick Costolo, der aktuelle Twitter-CEO zum 01. Juli zurücktreten wird. Interimsweise wird dann zunächst der Mitgründer und ehemalie CEO Jack Dorsey die Leitung von Twitter übernehmen.
Dick Costolo to step down as CEO, will remain on Board, and Jack Dorsey appointed Interim CEO, effective July 1
— TwitterIR (@TwitterIR) 11. Juni 2015