Quantcast
Channel: Flo's Weblog | Apple News and more... Alles über Apple und Gadgets
Viewing all articles
Browse latest Browse all 6114

Kommentar: Klagewelle gegen Apples iPhone-Drosselung bei schwachem Akku

$
0
0

Ich muss zugeben, dass ich diese Welt inzwischen manchmal nicht mehr verstehe. Aktueller Grund ist die Klagewelle, die Apple aktuell wegen der Drosselung der iPhone-Leistung bei schwächer werdendem Akku entgegenschlägt. Ja, man kann mir eine gewisse Nähe zu Apple nachsagen. An dieser Stelle spielt dies aber überhaupt keine Rolle. Ich würde die in diesem Kommentar vertretene Meinung auch genauso auf Samsung oder andere Hersteller übertragen. Aus meiner Sicht sind die in verschiedenen Ländern der Welt inzwischen angestrengten Klagen reine Geldschneiderei von gierigen Anwaltskanzleien. Versuchen wir das Ganze doch einmal objektiv zu betrachten.

Apple drosselt also bewusst softwareseitig die Leistung eines iPhones, sobald die Leistungsfähigkeit des darin verbauten Akkus eine kritische Schwelle unterschreitet. Der Grund hierfür ist, dass ansonsten die Gefahr besteht, dass sich das Gerät spontan abschaltet, wenn bei einer gewissen Restlaufzeit des Akkus eine Leistungsspitze auftritt. Dies ist vor einiger Zeit, vor allem beim iPhone 6 des Öfteren aufgetreten, weswegen Apple diese Maßnahme einführte. Da dieses spontane Abschalten nicht nur ärgerlich für den Nutzer, sondern auch gefährlich für das Gerät und die darauf gespeicherten Daten ist, ist die Drosselung also eher zu begrüßen als zu verteufeln. Ich will noch nicht mal soweit gehen zu sagen, dass Apple hier eher Lob als Kritik verdient hat, denn schließlich ist es die Aufgabe des Herstellers dafür zu sorgen, dass die Geräte optimal funktionieren.

Daraus nun jedoch einen Strick zu drehen und Klagen einzureichen ist aus meiner Sicht schon beinahe lächerlich, wenn es nicht so ernst wäre. Was man Apple allerdings (mal wieder) vorwerfen muss, ist die mangelhafte Kommunikation. Doch sind wir mal ehrlich, hätte dies wirklich etwas geändert? Hätten sich wirklich weniger Menschen hierdurch ein iPhone gekauft? Gehen wir mal von folgendem Apple-Statement aus, welches von vorn herein kommuniziert wurde:

Der im iPhone verbaute Litium-Ionen Akku verliert mit der Zeit ganz natürlich an Leistungsfähigkeit, wodurch Ihr iPhone oder die darauf gespeicherten Daten bei Leistungsspitzen beschädigt werden kann. Aus diesem Grunde drosselt iOS automatisch die maximale Leistung Ihres Geräts, sobald die Gesundheit des Akkus unterhalb eines kritischen Wertes sinkt.

Wie viele potenzielle Nutzer hätten in diesem Fall wohl gesagt: "Bitte was?! Die Drosseln die Leistung damit das Gerät nicht kaputt geht oder ich meine Daten verliere? Nö, so ne Scheiße kaufe ich nicht!"? Zugegeben etwas überspitzt, aber im Kern doch wohl durchaus zutreffend.

Hinzu kommt, dass sich der Otto-Normal-Nutzer gar nicht für Dinge wie Geekbench-Scores, etc. interessiert. In seiner Werbung kommuniziert Apple darüber hinaus nicht einmal die Prozessortaktung oder den verbauten Arbeitsspeicher. Diese Informationen sind nur technisch interessierten Anwendern bekannt, die diese wiederum aus Technik-Blogs etc. beziehen. Im Endeffekt weiß also eigentlich nur ein Bruchteil der iPhone-Nutzer tatsächlich über die tatsächliche Leistungsfähigkeit des iPhone Bescheid. Genauso wenig wissen sie darüber Bescheid, dass die Auswirkungen in der Realität kaum spürbar sind und dass die Maßnahme letzten Endes eine technische Notwendigkeit aufgrund der aktuellen Generation von Akkus ist.

Probelmatisch ist in diesem Zusammenhang auch die Darstellung des Themas in der Boulevardpresse. Gestern Abend erst durfte ich am Nachbartisch im Restaurant den folgenden Satz vernehmen: "Ich hab gehört das Apple die Akkulaufzeit manipuliert. Für mich ist das eine Sauerei. Die wollen nur, dass man sich die neuen Geräte kauft!" Genau dies ist nämlich das, was in der Presse rüberkommt, ohne dass es tatsächlich ausgesprochen wird. Die Boulevardpresse schwingt sich hier nur allzu gerne als Anwalt der "geprellten" Anwender auf. Und der Leser nimmt dies natürlich ebenso gerne auf. Die Skandal-Gier ist hier oft wichtiger als Fakten. Der Mensch regt sich eben gerne auf.

Im Endeffekt, und ich weiß, dass mir dies wieder als Apple-Fanboy-Getue ausgelegt wird, muss jedoch festgehalten werden, dass es sich bei der Maßnahme objektiv betrachtet um eine Verbesserung des Nutzererlebnisses handelt. Sie sorgt dafür, dass sich das Gerät nicht spontan ausschaltet, was sicherlich deutlich schlimmer ist, als eine leicht zurückgefahrene Leistung bei rechenintensiven Aufgaben. Dass hiergegen nun massenhaft geklagt wird, ist beinahe schon pervers.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 6114