Der Anfang des Jahres war lange geprägt von den Meldungen zu den auf die Namen Meltdown und Spectre hörenden Sicherheitslücken in vielen Prozessoren, von denen vor allem Intel, aber auch AMD und ARM betroffen waren. Nun kommt heraus, dass die Chip-Hersteller offensichtlich schon deutlich länger von der potenziellen Gefahr wusste, als dies zunächst bekannt war. Dies haben verschiedene Technologie-Unternehmen, zu denen unter anderem auch Apple und Google zählen, in einem Brief an das House Energy and Commerce Committee der USA bekanntgemacht (via Reuters). Demnach haben es Intel, AMD und ARM es trotz des Wissens um die Sicherheitslücken vermieden, die US-Behörden über die daraus resultierenden Gefahren zu informieren.
So gibt Alphabet, der Google-Mutterkonzern an, dass das hauseigene Project Zero die drei großen Chip-Hersteller bereits im Juni vergangenen Jahres über die Angriffsvektoren informiert und ihnen die üblichen 90 Tage Zeit gegeben habe, sie zu beheben, ehe man damit an die Öffentlichkeit geht. Intel informierte das US Computer Emergency Readiness Team (US-CERT) jedoch erst am 03. Januar über Meltdown und Spectre, nachdem entsprechende Berichte dazu in der Fachpresse veröffentlicht wurden. Nach eigener Aussage habe man sich nicht eher dazu geäußert, das es keine bekannten Hacker-Angriffe auf die Sicherheitslücken gab. Eine sicherlich mehr als schwache Begründung.
Inzwischen dürften die meisten Systeme gegen Meltdown und Spectre immunisiert sein. Apple hat sich des Themas beispielsweise mit iOS 11.2, macOS 10.13.2 und tvOS 11.2, sowie verschiedenen weiteren kleinen Updates angenommen. Die zunächst befürchteten negativen Auswirkungen auf die Performance der gefixten Systeme haben sich in der täglichen Arbeit so gut wie gar nicht bewahrheitet.