Seit vergangenem Donnerstag steht iOS 11.3 für alle Nutzer nun zur Verfügung. Die wohl aufgrund der öffentlichen Berichterstattung am meisten beachtete Neuerung ist dabei, einen besseren Einblick in den Gesundheitszustand des Akkus zu erhalten und auf Wunsch auch die von iOS automatisch ausgeführte Leistungsdrosselung bei Leistungsspitzen zu deaktivieren. Und genau auf diese neue Funktion wollen wir mal einen genaueren Blick werfen. Wir erinnern uns: Apple hatte die Drosselung einst ohne den Nutzer darüber zu informieren eingeführt, um auf das spontane Abschalten von älteren Geräten zu reagieren, welches durch eine Kombination aus schwachem Akku und einer Leistungsspitze ausgelöst werden konnte. Mit iOS 11.3 wird nun also der Benutzer ins Boot geholt und kann diese Drosselung auf Wunsch deaktivieren.
Hierzu findet man in den Einstellungen zur Batterie einen neuen Menüpunkt namens "Batteriezustand (Betaversion)", in dem man sowohl Informationen zur maximalen (Rest-)Kapazität des Akkus erhält, als auch darüber, ob er in der Lage ist, Höchstleistung zu bringen. Sollte das Gerät gedrosselt sein, findet man diese Information ebenfalls an dieser Stelle. Dies gilt auf den folgenden Geräten: iPhone 6, iPhone 6 Plus, iPhone 6s, iPhone 6s Plus, iPhone SE, iPhone 7 und iPhone 7 Plus. iPads von der Leistungsdrosselung hingegen nicht betroffen, da sie über einen deutlich größeren Akku verfügen, der viel länger braucht, um schwächer zu werden. Selbstverständlich ist der Menüpunkt auch auf dem iPhone 8, iPhone 8 Plus und iPhone X zu finden. Hier hat Apple jedoch bereits eine verbesserte Hardware zum Einsatz gebracht, so dass die Drosselung auf diesen Geräten aktuell nicht auftreten sollte.
Nach der Installation von iOS 11.3 ist die Leistungsdrosselung zunächst auf allen Geräten deaktiviert. Sollte das System jedoch einen ungeplanten Neustart aufgrund einer Leistungsspitze feststellen, wird sie nach dem Neustart automatisch in Kraft gesetztSollte dies der Fall sein, gibt der Text unterhalb der Sektion "Höchstleistungsfähigkeit" hierüber Auskunft. Darüber hinaus wird der Nutzer auch mit einem Popup unmittelbar nach dem Neustart über die Aktivierung der Drosselung informiert. Bei aktivierter Drosselung erscheint also ein neuer Text unterhalb der angesprochenen Sektion, der mit einem Link "Deaktivieren" endet, über den man sie auf Wunsch wieder deaktivieren kann. Nach dem nächsten ungeplanten Neustart ist sie jedoch wieder in Kraft. Außerdem kann man die Drosselung auch nicht wieder selber aktivieren, sobald man sie einmal deaktiviert hat.
Sollte sich der Akku in einem extrem schlechten Zustand befinden, was in der Regel der Fall ist, wenn die maximale Kapazität unterhalb von 80% sinkt, zeigt iOS nun einen weiteren Text an, in dem Apple dem Nutzer eindringlich dazu rät, sein Gerät warten und im besten Fall den Akku tauschen zu lassen. Zwar kann man auch in diesem Zustand noch weiterhin die Drosselung deaktivieren, die Wahrscheinlichkeit von ungeplanten Neustarts ist in diesem Fall jedoch ungleich höher. Denselben Text zeigt iOS auch dann an, wenn das System nicht in der Lage ist, den aktuellen Zustand des Akkus zu ermitteln.
Wie dem Hinweis in den Einstellungen bereits zu entnehmen ist, befindet sich die Akkuzustands-Funktion nach wie vor im Beta-Stadium, was bedeutet, dass Apple in den kommenden Wochen und Monaten weitere Verbesserungen einführen und das System verfeinern wird. Dennoch hat man nach der Installation von iOS 11.3 nun immerhin ein Werkzeug an der Hand, mit dem man die Leistungsdrosselung außer Kraft setzen kann, sollte dies gewünscht sein. Nicht zu vergessen, besteht natürlich noch das ganze Jahr über die Möglichkeit, den iPhone-Akku in einem Apple Retail Store oder bei einem zertifizierten Servicepartner gegen lediglich € 29,- tauschen lassen.